Schlaganfall

Schlaganfall


Während meiner beruflichen Selbstständigkeit sind neurologische Fälle, die Hausbesuche benötigen, immer häufiger geworden.

Was passiert bei einem Schlaganfall?

Ein Schlaganfall – in der medizinischen Fachsprache auch Apples oder Insult genannt – ist eine plötzlich („schlagartig“) auftretende Erkrankung des Gehirns, die zu einer Störung der Blutversorgung im Gehirn oder zu einem Ausfall der Funktionen des Zentralnervensystems führen kann. Ursache sind Blockaden von Blutgerinnseln oder Hirnblutungen.

Die ersten Kennzeichen für einen Schlaganfall können Schwindel, Sehstörungen, Sprachstörungen, plötzliche Versiertheit oder ein hängender Mundwinkel sein. Je früher Betroffene ärztliche und therapeutische Hilfe erhalten, desto positiver ist der Verlauf der Heilung.

Folgen eines Schlaganfalls können je nach Schwere sein:

  • Taubheitsgefühl in den Armen, Beinen, im Gesichtsbereich oder im ganzen Körper
  • Sensibilitätsstörung
  • Schluckstörungen
  • Sprachstörung (z.B. Wortfindungsstörung, völliger Verlust der Sprache)
  • Sehstörung in Form von Doppelbilder, zeitweise Erblindung möglich
  • Gleichgewichtsstörung
  • Konzentrationsstörung
  • Bewegungsstörungen im Schulter- Arm- Hand- Bereich (Spastik)
  • Einschränkungen im Alltag wie zum Beispiel Anziehen, Körperpflege, Haushalt etc.
  • Schmerzen durch Kontrakturen
  • Kraftverlust

Wie kann Ergotherapie bei einem Schlaganfall helfen?

Das Gehirn kann nach einem Schlaganfall so umstrukturiert werden, dass gesunde Hirnareale die Aufgabe des defekten Bereiches übernehmen können. Daher ist es wichtig, dass so früh wie möglich mit der Therapie begonnen, bzw. nach der Reha die ambulante Ergotherapie fortgesetzt wird. Durch kontinuierliches und gezieltes Üben lernen die Betroffenen, ihr Leben mit der verbleibenden Einschränkung zu meistern und sich im Alltag zurechtzufinden. Zu den alltäglichen Aufgaben gehören das Anziehen, die Fortbewegung, das Waschen, das Zubereiten von Mahlzeiten, Haushaltsaktivitäten sowie Freizeitaktivitäten.

Ziele der Therapie:

  • Vermeidung von Kontrakturen in den Gelenken
  • Kräftigung der Muskulatur
  • Verbesserung von Bewegungsabläufen
  • Kontrakturprophylaxe
  • Sensibilitätstraining
  • Gleichgewichtstraining
  • Training der Körperwahrnehmung
  • Wiedererlernen alltagsrelevanter Bewegungsabläufe (z. B. Ankleiden, Körperhygiene)
  • Spastikbehandlung durch verschiedene, erprobte Behandlungstechniken (Bobath-Konzept, Perfetti-Konzept, Feldenkrais, Forced-use-Therapie)
  • Beratung und Erprobung von Hilfsmitteln
  • Schienenversorgung
  • Spiegeltherapie
  • Beratung von Angehörigen
  • Wohnraumberatung und -anpassung
  • Arbeitsplatzanalyse
  • Schmerzlinderung
  • Kognitives Training zur Verbesserung der Konzentration und der Merkfähigkeit.